Stummfilmpianist Willem Strank begleitet ENGELEIN

Engelein.

Urban Gad. D 1913. ca. 60 Min. Mit Asta Nielsen

Zum Film:

Gute Nachrichten! Der reiche Erbonkel Peter Schneider kehrt aus den USA zurück in die Heimat. Um ihn nicht zu brüskieren, muss ihm nun vorgespielt werden, dass seine geliebte Nichte Jesta, die er zur Erbin auserkoren hat, erst 12 Jahre alt ist! Denn auf keinen Fall darf der Onkel erfahren, dass Jesta schon fünf Jahre vor der Hochzeit ihrer Eltern, also unehelich!, zur Welt kam und mithin bereits 17 Lenze zählt. Anfänglich geht die Posse auch gut – aber allmählich erwacht in der 17-Jährigen die junge Frau, die sich in ihren Onkel verliebt! Wenn das mal gut geht…

Eine turbulente Komödie aus der Frühzeit des deutschen Kinos – mit einer sensationellen Asta Nielsen, die – zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 32 Jahre alt – eine 17-Jährige spielt, die eine 12-Jährige spielt. Umwerfendes Kino, behutsam restauriert und digital projiziert.

Zum Stummfilmabend:

Der Stummfilmpianist Willem Strank widmet den Abend dem dem südafrikanischen Pianist und Improvisationsmeister Abdullah Ibrahim, der heute, am 9. Oktober, seinen 90sten Geburtstag feiert. Der Clou an der Filmvorstellung: Willem Strank weiß nicht, welchen Film wir für ihn ausgesucht haben. Er erfährt es erst in dem Moment, in dem der Titel auf Leinwand erscheint. Und wir sind darüber hinaus ziemlich sicher, dass er Urban Gads ENGELEIEN nicht kennt.

Über den Leitgedanken der musikalischen Begleitung:

Der südafrikanische Pianist und Improvisationsmeister Abdullah Ibrahim, der in jungen Jahren noch als Dollar Brand auftrat, begleitet Willem Strank seit mehreren Jahrzehnten als Quelle der Inspiration und der unerwarteten wunderbaren Entdeckungen. In einer freien Improvisation sind immer viele Entscheidungen zu treffen, meist unbewusst und in Sekundenbruchteilen, und kaum jemand trifft so viele richtige Entscheidungen an seinem Instrument wie Abdullah Ibrahim.