Orphea in Love

Nele kam aus Estland nach München, um hier zu studieren. Sie lebt in einer feierfröhlichen WG – dabei ist ihr oft gar ncht zum Feiern zumute – , sie jobbt in einem grauenvollen Callcenter, wo eine ebenso grauenvolle Chefin jeden ihrer Atemzüge überwacht, und sie jobbt an der Garderobe in der Oper. Kurzum: Nele hetzt durch ein Leben, das ihr nicht viel Freude macht. Denn was macht ihr Freude? Die Oper! Oft fantasiert sie sich in opernhafte Szenarien, und dann ist die Welt für einen Moment, nein, für eine kleine Ewigkeit wie eine Opernaufführung.

Dann geschehen zwei Dinge, die ihr Leben verändern: Sie lernt den Taschendieb Kolya kennen und verliebt sich in ihn. Und dann – noch wundersamer – kann sie, als der Sopranistin in der Oper die Stimme versagt, einspringen, sodass ein bekannter Agent sie entdeckt und groß rauszubringen verspricht. Alles nur ein Märchen? Nein, viel schöner, eine Oper!

Orphea in Love entführt uns in eine wahrhaft verzauberte Welt. Die Brüche zwischen dem tristen Hier und Jetzt und Neles Fantasiewelt sind mit einer Eleganz und zauberhaften Leichtigkeit gestaltet, wie man es von einem deutschen Film nicht erwarten würde. Plötzlich verwandelt sich alles, alles wird Tanz und Musik und Bewegung und Licht – es ist einfach großartig. Ein wunderbar poetischer Film, richtiges Kino eben!, das man nicht versäumen sollte!