
Das kostbarste aller Güter
08. März // Sa. // 19:45 // Kinosaal // Kino
Michel Hazanavicius. F/B 2024. 81 Min. Anmationsfilm.
1940er-Jahre, irgendwo in einem tiefverschneiten Wald. Hier leben ein Holzfäller und seine Frau und führen eine karges, entbehrungsreiches Leben. Den sehnlichsten Wunsch mag der Mann seiner Frau nicht erfüllen: ein Kind zu bekommen. Noch ein hungriges Wesen zu ernähren können sie sich nicht leisten. Eines Tages, als die Frau auf der Suche nach Brennholz durch Wald geht, scheint der liebe Gott ihre Gebete erhört zu haben – denn da liegt ein Findelkind im tiefen Schnee. Greindend, in Decken gehüllt, einfach so. Dass es aus einem der Güterzüge geworfen wurde, die hier mehrmals täglich und auch in der Nacht vorbei fahren, kommt der Frau nicht in den Sinn. So nimmt sie sich des Mädchens an und kann ihren Mann dazu überreden, es behalten zu dürfen. Der erkennt allerdings schnell, dass es sich bei dem Findelkind um einen der „Herzlosen“ handelt. „Herzlos“ – so nennen er und die Kollegen im Sägewerk die Juden, gegen die sie einen dumpfen, tiefsitzenden Hass verspüren. Und während sich vor diesem Hintergrund die Handlung zuspitzt, erfahren wir, die Zuschauer, allmählich, wo dieser Wald, in dem die Handlung spielt, eigentlich liegt…
„Der Regisseur Michel Hazanavicius erzählt die Geschichte nach der gleichnamigen Buchvorlage von Jean-Claude Grumberg als eine wunderschöne animierte Graphic Novel im Stil eines Märchens. Als Erzähler fungiert der großartige Jürgen Prochnow (im Original Jean Louis Trintignant), der einlädt in ein Tableau der Bilder, die märchenhaft wirken, aber doch unglaublich viel Wahrhaftigkeit in sich tragen. So ist der Film Märchen und Historiendrama zugleich. Ein Film, der von einem der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Europas erzählt, in dem ein beispielloses Verbrechen gegen die Menschlichkeit geschehen konnte, weil Menschen es zugelassen haben. Und in dem die Güte und Menschlichkeit Einzelner sich immer wieder dagegengestellt haben. Eine bessere Mahnung an das, was gerade in Europa und der Welt passiert, kann es in filmischer Hinsicht nicht geben.“ (aus dem Gutachten der FBW)
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