Femotion – 6. FrauenFilmWochen Kiel

In diesem Herbst gehen die FrauenFilmWochen Femotion in ihre sechste Auflage. Während andere Städte wie Köln, Dortmund oder Rendsburg (sich) auf vergleichbare Filmprojekte mit teilweise 30jähriger Tradition zurückblicken können, sind die FrauenFilmWochen in Kiel vergleichsweise jung. Und – das sei zugegeben – so ganz in der Mitte der Gesellschaft ist dieses junge Filmfest, dessen Programm ganz um die Lebenswirklichkeit der Frauen rund um den Globus kreist, nicht angekommen. An Unterstützung mangelt es indessen nicht: Auch dieses Mal steht das Projekt unter der Schirmherrschaft der Gleichstellungsbeauftragten der Landeshauptstadt, Helga Rausch. Nähere Infos im Netz und im Sonderflyer.

 

ZweiTageEineNacht-PlakatZwei Tage, eine Nacht

J.-P. u. L. Dardenne. F/ITA 2014. 95 Min. FSK noch nicht bekannt.

Der jungen Frau Sandra droht die Entlassung. Die Geschäftsführung hat eine Idee: Wenn alle KollegInnen auf den Bonus verzichten, kann Sandras Gehalt weiter bezahlt werden und sie dürfte bleiben. Zwei Tage und eine Nacht – solange gibt ihr der Chef, um diese entwürdigende Aufgabe zu bewältigen. – Erneut überwältigen die Gebrüder Dardenne mit einem Drama mitten aus der Gesellschaft, die sich zunehmend entsolidarisiert; hier ist der einzelne Mensch, ganz auf sich selbst gestellt, zurückgeworfen auf einen letzten Rest von Menschlichkeit.
Mo 13. 10., 20:30 Uhr

 

Julia-PlakatJulia

J. Jackie Baier. D/LIT 2013. 89Min. FSK noch nicht bekannt. Mit Julia Krivickas, Sandra Fregin, Wlodzimiercz Lerch

Die Fotografin und Filmemacherin J. Jackie Baier begleitete die heute 30-jährige Transsexuelle Julia K. über mehr als zehn Jahre. Julia kommt aus Litauen, beendete dort erfolgreich ihr Kunststuidum mit Diplom. Heute lebt sie als Hure auf den Straßen Berlins. Im Film zeigt die Regisseurin ein Frau, die entwurzelt ist, nach Zugehörigkeit und sich selbst sucht und eine unbändige Wut auf die ganze Welt in sich trägt.
Di 14. 10, 18:30

 

MitRevolutionaerenGrueßen-PlakatMit revolutionären Grüßen

Viktor Apfelbacher. D 2013. 52 Min. Mit Elisabeth Zilz, Reybil Cuaresma

1987 wird Elisabeth Zilz pensioniert. Sich zur Ruhe zu setzen kommt für die ambitionierte Bibliothekarin allerdings nicht in Frage. Sie fasst ihren Mut zusammen und beschließt in Nicaragua ein neues Leben anzufangen. Das Land, in dem wenige Jahre zuvor noch Krieg herrschte und dessen Volk nun vor einem verwüsteten Land steht. Sie baut einen alten DDR-Robur Transporter in eine rollende Bibliothek um und gründet die Deutsch-Nicaraguanische Bibliothek. Mit ihrem Bertolt Brecht auf vier Rädern und ihrem Fahrer Reybil fährt sie durch die ärmsten Regionen, dorthin wo es an Büchern fehlt.
Mi 15. 10., 18:30

 

AbrirPuertasYVentanas-PlakatAbrir puertas y ventanas – Offene Türen, offene Fenster

Milagros Mumenthaler. ARG/CH 2011. 98 Min. Mit Maria Canale, Martina Juncadella, Ailin Salas, Julian Tello

Die drei Schwestern Marina, Sofia und Violeta verbringen die letzten Sommertage in Buenos Aires in der Villa ihrer Großmutter. Dieses Haus und viel Geld sind das einzige, das dem Trio von ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter bleibt. Während die älteste der drei Schwestern, Marina, die Aufgaben der Großmutter übernimmt, das Leben organisiert, das Geld verwaltet und die Verantwortung trägt, geht Sofia viel aus und verbringt ihre Zeit auf Partys und Violeta, die jüngste im Bunde, tut kaum mehr als in ihrer Unterwäsche auf verschiedenen Betten und Stühlen herumzuliegen. Nach und nach werden die Konflikte zwischen den Mädchen größer, ohne je wirklich deutlich verbalisiert zu werden. Und letztlich kreisen die Streitereien um das große Loch in der Geschichte Argentiniens, die Jahre der Militärdiktatur…
Do 16. + Fr 17. 10., 20:30

 

Toechter-PlakatTöchter

Maria Speth. D 2014. 92 Min. FSK ab 12. Mit Corinna Kirchhoff, Kathleen Morgeneyer, Hermann Beyer

Agnes, Lehrerin an einer Schule in der Provinz und Mutter einer entlaufenen Tochter, wird nach Berlin bestellt, um ein totes Mädchen zu identifizieren. Doch die Tote ist nicht ihre Tochter, und Agnes bleibt in der Großstadt, angespornt durch ihren hoffnungsvollen Glauben, ihre Tochter zu finden. Da läuft ihr eine junge Frau vors Auto: Es ist Ines. Sie lebt von dem, was sie bekommt. Zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen entwickelt sich eine Beziehung aus Bedrohlichkeit und Vertrautheit, doch die Zeit drängt Agnes zu einer Entscheidung. Maria Speth untersucht in Töchter das konfliktreiche Verhältnis von Töchtern zu Rebellion, Abnabelung und Identifikation.
Mo 20. + Di 21. 10., 18:30

 

Wechselzeiten-PlakatWechselzeiten – Auf dem Weg zum ersten Triathlon

Guido Weihermüller. D 2014. 95 Min.

Triattlon – Laufen, Schwimmen, Radfahren. Warum macht man das? Jeden Sommer gehen in Hamburg 10.000 Hobbysportler beim der Anmeldezahl nach weltgrößten Triathlon an den Start. Aus dem einstigen Extremsport ist ein gesellschaftliches Massenphänomen geworden. Zwölf Wochen lang haben der Regisseur Guido Weihermüller und sein Filmteam ein Trainingsprogramm für Triathlon-Anfänger begleitet und sind der Frage nachgegangen, was die Menschen antreibt sich dieser Herausforderung zu stellen. Im Mittelpunkt des Films stehen vier sehr unterschiedliche Frauen, die jede auf ihre Art versuchen die inneren und äußeren Widerstände zu bezwingen. Mit 500 Metern Schwimmdistanz, 20 Kilometern auf dem Rad und einem Lauf über 5000 Meter ist der Hamburg Triathlon zwar einer der „kleineren“ Wettkämpfe, aber die Herausforderung bleibt. Und wo Menschen über sich hinaus wachsen, dort liegt auch das Herz auf der Zunge. Bewegende Interviews, in denen die Protagonistinnen Einblick in ihr Leben gestatten, sind die großartige Folge.
Mi 22. 10., 18:30

 

schoenefeld-boulevard_plakatSchönefeld Boulevard

Sylke Enders. D 2014. 102 Min. Mit Julia Jendroßek, Daniel Sträßler, Uwe Preuss

Für die 18-jährige, übergewichtige Cindy (Julia Jendroßek) ist das Leben alles andere als einfach. Selbst ihr Vater (Uwe Preuss), der sie flapsig „Rosinenbomber“ nennt, sowie die Mutter (Ramona Kunze-Libnow) glauben nicht an eine rosige Perspektive für ihre Tochter. Cindy fristet ein eintöniges, perspektivloses Dasein im Berliner Stadtteil Schönefeld. Ihre „besten Freundinnen“, allen voran ihre Namensvetterin „Cindy One“ (Kyra Sophia Kahre), mobben sie regelmäßig und ansonsten steht auch so ziemlich alles andere in Cindys Leben still. Einzig ihr Sandkastenfreund Danny (Daniel Sträßer) leidet mit ihr und spendet Trost – bis er eines Tages ins Ausland geht. Doch allen Enttäuschungen, Demütigungen und Niederträchtigkeiten zum Trotz fängt das schüchterne Mädchen bald wieder an zu träumen: Als sie den finnischen Diplom-Ingenieur Leif (Jani Volanen) kennen lernt, der bei dem im Bau befindlichen Flughafen Berlin-Brandenburg arbeitet, glaubt Cindy wieder an eine Zukunft, die in ihren Sinne verlaufen könnte…
Di 21. 10, 20:30